Das Ende vom Gump, dem Lump
Nach seiner Festnahme wurde, am Donnerstag, den 05. Juni 1873, der Gump unter Bewachung von 8 schwerbewaffneten Gendarmen per Achse nach Reichertshofen gebracht. Da das Ingolstädter Gefängnis sowie das Gefängnis des Bezirksgerichtes Aichach für den Verbrecher nicht sicher genug schienen, wurde er nach München in das Landesgefängnis (Baaderstr. 9) überführt.
Und dann ist er einfach an einer Lungenschwindsucht (Tuberkulose) in seiner Untersuchungshaft am 23. November 1873 vor seiner Hinrichtung durch Fallbeil oder Galgen gestorben.
Am 10. Mai 1874 teilte der zuständige Bezirksamtmann dem Bürgermeister von Wolnzach (Kistler, Kaufmann im Hause des heutigen Schreibwaren Bäck 1870-1889 BGM in Wolnzach lt. Reindl S.190) den Beschluss über die Prämienauszahlung mit und verwies gleichzeitig darauf, dass die Prämien erst nach Eintreffen des Geldes erfolge.
So geschah es dann am Samstag, den 16. Mai 1874 um 15 Uhr. Nach einer zermürbenden Wartezeit von knapp einem Jahr war endlich das Ziel erreicht. Die Betroffenen folgten einer Einladung in den Alterbräukeller und konnten, gegen Quittung versteht sich, ihre längst überfällige Belohnung im Empfang nehmen.
Die Belohnung für die Festnahme des Ferdinand Gump in Gesamtmenge von 720 fl. (Florin, jener erstmals in Florenz geprägte Gulden) Wurde wie folgt aufgeteilt:
1, dem Schäfflergesellen Joseph Horn von Wolnzach 300 fl.
2, dem Schäfflersohn Georg Glück von hier 120 fl.
3, der Kaufmannsfrau Therese Ecker, sowie den Gendarmen Christoph Voit und Josef Löffler von hier je 080 fl.
4, dem Bräumeister Josef Gall und dem Bräuknechte Simon Regner von hier je 030 fl.
Für unsere Gemeinde war der Fall aber noch lange nicht abgeschlossen. Denn aus den Aktenmaterial geht ein Briefwechsel hervor, der zwar heute eher zum Schmunzeln anregt, jedoch die damalige Situation der kleinen Gendamerieposten wiedergibt. So schrieb am 03. Januar 1876, also 2 ½ Jahre nach der Verhaftung Gumps, der Wolnzacher Bürgermeister Kistler ein Gesuch an das kgl. Bezirksgericht München, mit der Bitte die Rückgabe der Fußschellen, die man dem gefangenen Gump seinerzeit in und von Wolnzach anlegte, zu veranlassen. Am 15. Januar 1876 wurden diese dann an unsere Gemeinde zurückgegeben und endlich wurde der Fall Gump auch hier ad acta gelegt.
Liabe Leid, so nahm diese wahre Geschichte und die brutale Grausamkeit und Härte ein Ende.
Dier Artikel wurde von den Inhalten der Gump-Führung übernommen. Für diese Texte wurde ausschließlich historisches Material verwendet. Zum einen dienten Texte und Bilder die der Historische Cirkel (Rudi Pfab , Johann Biberger, Andy Sauer) zur Verfügung stelle. Des Weiteren stammen Inhalte auch aus dem Buch „Ferdinand Gump und Eduard Gänswürger – zwei Raubmörder aus dem Donaumoos“ von Hans Fegert.