Vom „Holzkisterl“ zur Evangelisch-lutherischen Kirche mitten im Markt
Die Reformation im 16. Jahrhundert brachte für die Wolnzacher Katholiken lange kaum eine Veränderung. Erst 1923 zog die erste protestantische Familie nach Wolnzach. Nach Kriegsende 1945, mit den während des Krieges einsetzenden Evakuierungen aus Nord- und Westdeutschland und dem Zustrom von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen begann sich das Verhältnis zu verändern. Noch während es Krieges fanden erste evangelische Gottesdienste im Schulhaus von Königsfeld statt. Die zunächst 300 Protestanten gehörten zur Pfarrei St. Matthäus Ingolstadt, ehe sie 1968 Manching zugewiesen wurden. Rund zwei Jahrzehnte mussten sie dann im Wolnzacher Schulhaus ihre Gottesdienste feiern. Am 04. Dezember 1966 konnte durch Oberkirchenrat Hans Schmidt aus München die Einweihung der neuen Kirche in Holzbauweise in der Kellerstraße erfolgen. Im Folgejahr erhielt die Kirche ihren Kirchenturm. Die evangelische Kirchengemeinde wuchs und unter Pfarrer Michael Baldeweg wurden erste Schritte in Richtung Zugehörigkeit zu Pfaffenhofen unternommen. 2008 wurde dann die neue Auferstehungskirche mitten im Zentrum in der Klostertraße eingeweiht. Die drei Glocken aus der Paussauer Glockengießerei Perner, von denen eine die katholische Pfarrei spendete, sind klanglich auf das Geläut der katholischen Pfarrkirche abgestimmt und tragen die Inschriften
- Danket dem Herren, denn er ist freundlich (Ps 106,1)
- Unser Gott kommt und schweiget nicht (Ps 50,3)
- Der Herr ward meine Zuversicht (Ps 18,19)
(Wolnzach-Chronik ab Seite 155 – Link zur kostenfreien Ausleihe: Marktbuecherei Wolnzach – Suchen: Niedermeier, Erich – Wolnzach)