Brauerei- und Gastwirtschaft

1516 wurde in Ingolstadt das Bayerische Reinheitsgebot erlassen, das besagt, dass nur Hopfen, Gerste und Wasser zum Bier brauen verwendet werden dürfen.

Auf vielfältig Weise prägten die Brauereien und Gastwirtschaften die Geschichte des Marktes Wolnzach. Ihre Besitzer waren für das Handelsleben von großer Bedeutung und brachten sich als prägende Elemente in das gesellschaftliche Leben und das Vereinsgeschehen ein.

Im 17. Jahrhundert stellten bereits sieben Brauereien im Markt bei einer Einwohnerzahl von weniger als 1000 selbstgebrautes Bier her.

Zwar spielte bereits seinerzeit der Hopfen eine Rolle in Wolnzach, jedoch noch nicht als Markenzeichen für den Handel. Angebaut wurde er bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts nur für den Eigenbedarf. Hopfen wurde aus Saaz im Böhmen angekauft.

Die Brauereien waren in zentraler Lage und versorgten insbesondere die Herrschaft am Ort und später für rund ein Dreivierteljahrhundert auch den Konvent des Kapuzinerklosters:

  • Alterbräu in der Klosterstraße
  • Schwarzbräu, später Stieglerbäu in der Klosterstraße
  • Postbräu am Markptlatz
  • Kranzlbräu in der Preysingstraße
  • Reschbäu in der Preysingstraße
  • Bräuanderl in der Preysingstraße
  • Herrschaftliche Brauerei auf dem Schlossgelände

1917 gab es in Wolnzach bei einer Einwohnerzahl von 2716 zwölf Gast- und Schankwirtschaften. Heute finden Sie unser Gastronomieverzeichnis hier: Gastronomie und Unterkünfte – (wolnzach.de)

Ab dem ersten Weltkrieg (1914-18) gerieten traditionsreiche Brauereien in die Hände von Münchner Großbrauereien oder stellten aus wirtschaftlichen Gründen den Betrieb in den folgenden Jahren ein.

(Wolnzach-Chronik Seite 173-179 – Link zur kostenfreien Ausleihe: Wolnzach-Chronik)