Hopfenanbau als zukunftsorientiere Weichenstellung
Der Schlüssel zum wirtschaftlichen Aufstieg lag in Wolnzachs Hopfenanbau!
In der Zeit der Franzosenkriege, die mit ihren Durchzügen auch vermehrt Belastungen für die Bevölkerung brachten, fiel 1798 die Verteilung der Gemeindegründe an die Hofbesitzer des Marktes.
So wurden neue Anbaugebiete erschlossen. Die Rahmenbedingungen des Bodenklimas waren gut und neben Kartoffeln, Korn und Hafer wurde eine neue Kulturpflanze eingeführt. Der Hopfenanbau über den Eigenanbau hinaus setzte ein und befand sich auf den Vormarsch.
1826 führte ein weiterer Vorstoß des damaligen Bürgermeisters zur Genehmigung eines Hopfenmarktes in Wolnzach.
1834 führt Wolnzach als erste Siegelgemeinde der Hallertau aufgrund seines qualitativ hochwertigen Hopfens das Hopfensiegel ein.
1861 wurde in Wolnzach die Hopfenschranne genehmigt. Dabei wirkte sich die 1867 eröffnete Eisenbahnlinie München-Treuchtlingen, positiv auf den Schrannenverkehr aus. Der Hopfenhandel konnte dadurch leichter neue Räume erschließen, wurde globaler und somit zum Welthandelsprodukt.
Die untere Etage, des heutigen Rathauses, das damals noch ein Schulgebäude war, in dem ein Schlachtstadel unterbracht war, wurde zu einem Schrannenlokal umgebaut. Mit den erhobenen Gebühren sollte die Magistratskasse für Investitionen wie z.B. für das Schulwesen und den Straßenbau aufgebessert werden und Wolnzach begann sein Gesicht zu verändern.
Mit dem Dt. Hopfenmuseum, das 2005 eröffnet wurde, mit der Menge an Hopfen, die alljährlich produziert wird, dem Haus des Hopfens mit all seinen bedeutenden Einrichtungen, ist Wolnzach mehr denn je das unumstrittene weltweite Zentrum des Hopfenanbaus.
(HIC Chronik Übersicht – und Wolnzach – Chronik Seite 171/172 – Link zur kostenfreien Ausleihe: Marktbuecherei Wolnzach – Suchen: Niedermeier, Erich – Wolnzach)