Der historische Festzug in Wolnzach hat seinen Ursprung im Jahr 1948. Nach dem Krieg wollte man mit einer Hallertauer Messe wirtschaftlichen Aufschwung schaffen – der Festzug war Teil des Rahmenprogramms. Laut Zeitzeugin Frau Reinsch, heutige Vorsitzende des Festzugskomitees, nutzte man damals, was vorhanden war: eine Musikkapelle, ein bis zwei Wägen mit eigenen Rössern, einige Autos im Korso und bunt geschmückte Fahrräder.
In den folgenden Jahren übernahm Walburga Maier die Organisation. Sie erweiterte den Festzug z.B. um den Märchenwagen mit dem Frühlingsprinz, die Pferde blieben ein zentrales Element.
1982 übergab sie die Leitung an Gerlinde Reinsch, die das Konzept grundlegend weiterentwickelte. Der Schwerpunkt verlagerte sich zunehmend mehr auf die Darstellung der Ortsgeschichte.
Ein Zitat aus der Ortschronik von Paulinus Fröhlich (1980, S. 168) unterstreicht den damaligen Anspruch: „Die ereignisreiche Glanzzeit, aber auch die leidvolle Geschichte unserer Heimat ermöglicht es dem Markt, einen großartigen und wunderschönen, historischen Festzug […] abrollen zu lassen.“
Die nachfolgenden Programme weisen die Entwicklung der Programmpunkte von Anfangs ca. 20 bis heute zu über 122 auf. Es ist ein Ausdruck lebendiger Tradition, die über Generationen weitergegeben und mit neuen Ideen bereichert wird: